Edelgard Johanna Rosenberger

Mario

Meine liebe Schwester, warum Du Dich vor über 16 Jahren von Deiner Familie und mir distanziert hast, bleibt Deine Entscheidung, die nur Du beantworten könntest und somit ins Grab mitnehmen wirst. Ich hoffe von Herzen, dass die Beziehung, die Dich so viel Kraft, Euer mühsam erschaffenes Traumhaus und Euer gesamtes Erspartes gekostet hat, es Dir in Deinen letzten Jahren wert war. Ich wünsche Dir inneren Frieden und Ruhe. In meinen Gedanken und in meinem Herzen werde ich Dich immer als die Schwester bewahren, die Du in meiner Kindheit und Jugend für mich warst. Gerade bin ich auf Rhodos, wo wir – ich glaube es war 1986/87 – einen wunderbaren Urlaub mit Evi und Mutti verbracht haben. Heute bin ich durch Faliraki gefahren und musste an Dich denken – unser gemeinsamer Urlaubsort. Die Jahre danach hast Du Tag und Nacht hart gearbeitet, um Dir in Kalsdorf Euer kleines Paradies aufzubauen. Urlaube waren nebensächlich. Irgendwann hat das Leben dann eine ungerechte Wendung genommen, als das Thema Spielsucht in Deiner Beziehung nicht als Krankheit erkannt wurde oder verleugnet wurde. Das Leben ist nicht immer fair, und ich kann mir nicht vorstellen, dass der Schreiber unserer Geschichte das so gewollt hat. Alles Liebe, und eine Rose für Dich... Mario